Wer mit Maria Elena Juárez spricht, spricht mit der geballten Kompetenz und Erfahrung in Sachen Executive Search. Seit zwölf Jahren arbeitet sie für InterSearch in Mexiko. Sie ist Partnerin des Büros, das seit 2010 Teil des InterSearch Executive Consultant-Netzwerks ist. „Ich nutze unsere internationalen Verbindungen, um mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen“, sagt Juárez. Das internationale Netzwerk sei ein gutes Instrument, um in diesem Geschäft noch erfolgreicher zu sein.
Automobilindustrie wichtiger Sektor
Nach ihrem BA und MBA an der University of the Americas in Mexico begann ihre Karriere bei dem damals wichtigsten Zulieferer für die Automobilindustrie. Ihre profunde Kenntnis des Automobilsektors trägt noch heute dazu bei, dass sie Suchaufträge internationaler Unternehmen erfolgreich abschließt.
Die Automobilindustrie und ihre Zulieferunternehmen spielen in Mexikos Wirtschaft generell eine wichtige Rolle. Deutsche Hersteller haben hier größere Standorte, für die sie regelmäßig Führungskräfte suchen. Dies gilt auch für andere europäische, US-amerikanische, japanische und koreanische Hersteller. 80 Prozent der Ausfuhren aus Mexiko gehen in die USA, gefolgt von Kanada und Deutschland.
Interessanterweise kamen im Jahr 2021 rekordverdächtige 75 Prozent der kanadischen und mexikanischen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten, was beide Länder zu den größten Exportmärkten der USA macht. Beide sind auch die größten Handelspartner der USA. „Wir könnten von dieser Nähe zu den USA noch viel mehr profitieren“, meint Juárez. Beispielsweise, indem Aufträge nach Mexiko vergeben würden, die die USA sonst nach China auslagern würde. Aber die Regierung sei derzeit sehr nationalistisch eingestellt und wolle kaum Geschäfte mit dem mächtigen Nachbarn.
Arbeitsmarkt Mexiko: Unterschiede zum Nachbarland USA
Kandidat:innen in den USA zu suchen sei nicht nötig, weiß Juárez. Der Arbeitsmarkt in Mexiko sei groß genug und biete ausreichend Potenzial. Fach- und Führungskräftemangel sei hier nicht das Problem. „Mexiko verfügt über einen Pool von Kandidaten, die entweder neue Betriebe oder Erweiterungen bestehender Werke erfolgreich leiten können“, erklärt Juárez. Dies gelte für alle Funktionen, von der Werksleitung über Technik, Lieferkette, Personalwesen, IT bis hin zum Finanzwesen.
Sollte ein Mandat es aber doch einmal notwendig machen, im Nachbarland tätig zu werden, oder die Kolleg:innen in den USA Unterstützung benötigen, seien die Unterschiede eklatant. In den USA etwa sei es nicht erlaubt, sich in Kandidat:innen-Interviews nach privaten Themen wie der Familie zu erkundigen oder gar das Alter zu erfragen. In Mexiko dagegen gehörten Fragen gerade zur Familie einfach dazu. „Unsere Kandidat:innen sind in der Regel sehr freundlich, gesprächig und zugewandt“, beschreibt Juárez sich und ihre Landsleute.
Vertrauen und Verlässlichkeit als Säulen
Dementsprechend habe sie sowohl mit Kandidat:innen als auch Kund:innen auf Unternehmensseite schon fruchtbare Beziehungen aufgebaut. Verlässlichkeit, Qualitätsarbeit und Vertrauen nennt sie dafür als zentrale Säulen.
Gemeinsam mit ihrem Team hat Juárez schon für zahlreiche deutsche Unternehmen Führungskräfte in Mexiko gesucht und gefunden. Dafür sei es wichtig, die Kultur, Sinn und Zweck, aber auch die Vision und Philosophie des Unternehmens zu verstehen. Anschließend gelte es zu eruieren, wie sich diese Faktoren mit dem Geschäftsumfeld und der Kultur Mexikos in Einklang bringen ließen. „Wir helfen neuen Unternehmen im Land mit den lokalen Gepflogenheiten, nicht nur den sozialen, sondern auch rechtlichen oder gesetzliche Anforderungen“, erläutert Juárez.
Vor einiger Zeit unterstützte sie Dieter Albeck, Managing Partner bei InterSearch Executive Consultants in Frankfurt, bei der Suche nach Führungskräften für ein namhaftes deutsches Unternehmen. „Die schnelle und professionelle Abwicklung über alle Landesgrenzen hinweg hat wesentlich zum erfolgreichen Abschluss der Mandate beigetragen“, bekräftigt Albeck.
Wichtig ist den meisten Führungskräften bei einem Jobwechsel nicht nur der bessere Verdienst, sondern auch eine neue berufliche Herausforderung und die Aufstiegsmöglichkeiten, wie Juárez berichtet. Allerdings gebe es auch in Mexiko die Diskussion um eine bessere Work-Life-Balance und den Purpose, also den Sinn und Zweck einer Arbeit. „Es geht immer häufiger mehr um die persönliche Anerkennung als um die berufliche.“