Igor Svatoš bezeichnet sich selbst als „Boomer 2.0“. Er ist nicht nur ein stolzer Großvater, der moderne Technologien schätzt und aktiv Künstliche Intelligenz nutzt, sondern auch geschäftsführender Gesellschafter von InterSearch Tschechien. Igor war bereits von 1995 bis 1999 für InterSearch Tschechien tätig und ist seit 2008 wieder im Unternehmen. Das kleine und sehr aktive Team aus vier engagierten Beratern in Prag konzentriert sich vor allem auf die Branchen Automotive, Industrial und Vertrieb.
Wie viele Berater hat unser Kollege den Beruf des Personalberaters erst über „kleine Umwege“ erlangt. Igor hat an einer Universität in der ehemaligen Sowjetunion chinesische Geschichte und Politikwissenschaften studiert. Deshalb spricht er neben seiner tschechischen Muttersprache fließend Chinesisch (Mandarin), Englisch sowie Russisch und hat Grundkenntnisse in Deutsch. Nach sechs Jahren Arbeit in der tschechischen Botschaft in China gründete er zusammen mit Freunden eine Importfirma für Saab-Fahrzeuge. „In den frühen 90er Jahren, nach dem Fall des Kommunismus, schien in Osteuropa alles möglich zu sein“, erklärt Igor. „Später verkaufte ich ein Auto an einen Headhunter, von dessen Beruf ich noch nie etwas gehört hatte. Ich fand den Beruf aber sehr spannend, sodass er mich letztendlich einstellte.“
Loyale Arbeitnehmende
Auf die Frage, warum er so gut in seinem Job ist, antwortet Igor mit einem Grinsen: „Ich glaube, es ist meine spezielle Mischung aus einem ehemaligen Diplomaten und einem Verkäufer.“ Und etwas ernsthafter fügt er hinzu, dass seine diplomatische Erfahrung ihm hilft, ein Botschafter der Kund:innen zu sein. Igor „verkauft“ das Unternehmen und die zu besetzende Position an den Kandidaten oder die Kandidatin und unterstützt seine Kund:innen in allen Belangen, nicht nur in Personalangelegenheiten.
Die tschechischen Berater arbeiten hauptsächlich für internationale Unternehmen. „Lokale KMU nehmen bisher selten externe Dienstleister in Anspruch, um Mitarbeiter zu rekrutieren“, sagt Igor und berichtet weiter, dass es überraschenderweise immer noch Menschen auf dem Markt gibt, die noch nie etwas von Headhunting gehört haben. „Wenn wir sie anrufen, denken sie, wir verkaufen irgendwelche Produkte oder Dienstleistungen“, sagt Igor. Aber wenn sich alle Beteiligten kennenlernen, stellt sich heraus, dass diejenigen, die Igor und sein Team kontaktieren, potenziell großartige Kandidat:innen sind, die teils in abgelegeneren Gegenden wohnen und loyal gegenüber ihren Arbeitgeber:innen sind. Deshalb muss das Team immer öfter eine große Anzahl von Personen ansprechen, um den Markt zu sondieren. Oft sind es je nach Vakanz mehr als 300.
Headhunting in Tschechien: Hohe Inflation, niedrige Arbeitslosenquote
Auf Basis seiner langjährigen Erfahrung und dem großen Netzwerk kann das InterSearch-Team jedoch auch sehr schnell handeln. Erst kürzlich fand das Team für einen Kunden innerhalb von zwei Wochen zwei Kandidaten für leitende Positionen. „Der Kunde war ganz überrascht“, sagt Igor. Mit dem internationalen Unternehmen war er über das InterSearch-Netzwerk in Kontakt gekommen. Neben der Rekrutierung unterstützte InterSearch Tschechien auch bei der Etablierung des Unternehmens im Land und bei der Ausarbeitung von Arbeitsverträgen.
Wie fast überall in Europa wird auch in der Tschechischen Republik der Markt von Bewerber:innen geprägt und bestimmt. Für Igor und sein Team ist es schwierig, die richtigen Kandidat:innen zu finden, die bereit sind, in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation den Arbeitsplatz zu wechseln. In Tschechien herrschen die höchste Inflationsrate und die niedrigste Arbeitslosenquote innerhalb der EU (unter drei Prozent). Im Vergleich zu Deutschland hat Igor festgestellt, dass das tschechische Geschäftsumfeld auch nach 30 Jahren freier Wirtschaft noch nicht ausgereift ist. Deshalb verlässt sich das Team mehr auf seine Kenntnisse und Erfahrungen als auf offizielle Gehaltserhebungen, wenn es darum geht, ein angemessenen Gesamtpakets für die Kandidat:innen zusammenzustellen.
Zusammenspiel von einführendem und ausführendem Land
Auf der anderen Seite hat InterSearch Tschechien die meisten grenzübergreifenden Aufträgen innerhalb der InterSearch-Familie. Warum ist das so? Igor ist der Meinung, dass die Rollen der vorstellenden und der ausführenden Personen bei jeder internationalen Suche sehr wichtig sind. „Der Kunde ist daran gewöhnt, mit der Person zu arbeiten, die ihn bei unserem Netzwerk einführt, und er erwartet von dem ausführenden Team das gleiche Niveau an Dienstleistungen. Ich denke, dass dies eine große Stärke von InterSearch Tschechien ist. Wir sind bei internationalen Suchen sehr erfolgreich, da wir gemeinsam mit unseren Kolleg:innen verstehen, wie wir bei jeder Suche vorgehen müssen.“
InterSearch steigert sein grenzüberschreitendes Suchgeschäft weltweit von Jahr zu Jahr. Ein wesentlicher Vorteil des Ansatzes von InterSearch Worldwide ist, dass das „einführende Land“ eng mit dem „ausführenden Land“ zusammenarbeitet. Beide Parteien sind in den Suchprozess eingebunden, bis der endgültige Kandidat oder die Kandidatin eingestellt wird. „Igor und sein Team sind ein sehr gutes Beispiel für einen erfahrenen Senior Partner innerhalb der InterSearch-Familie, der über ein großartiges Netzwerk verfügt, weiß, was auf dem lokalen Markt vor sich geht und immer qualitativ hochwertige Kandidat:innen liefert“, sagt Alexander Wilhelm, Managing Partner InterSearch Deutschland. „Wenn er und sein Team unter Druck stehen, bewahren sie die Ruhe und gehen überlegt an die Sache heran.“