Kürzlich waren meine Frau und ich ein paar Tage in Schweden und wir sind, man glaubt es kaum, in einem Shopping Center zu IKEA gegangen. Wir machten uns den Spaß, einmal nachzusehen, ob es im Mutterland dieser Design Studios anders zugeht als in der Niederlassung bei uns um die Ecke in Frankfurt. Schon im Eingangsbereich sahen wir: passt, wie bei uns, kein Grund zur Aufregung, steuerten deshalb gleich die Cafeteria in der Eingangshalle an und erstanden digital zwei Kaffee plus Zimtschnecken.
Produkte und Dienstleistungen werden sich immer ähnlicher – europa- und weltweit. International aufgestellte Hersteller und Handelsketten fördern dies. Smartphones oder andere moderne Kommunikationsmittel sind auf allen Märkten gleich, wenden sich an die gleichen Zielgruppen, egal ob in Stockholm, Berlin oder Mailand, um mal in Europa zu bleiben. Abgesehen von gewissen modischen Unterschieden scheinen alle Kunden oder User eine große homogen Gemeinschaft zu sein.
Nun könnte man annehmen, dass Unternehmen ähnlich wie ihre Kunden ticken, Konzern oder mittelgroß, auch nach vergleichbaren Kriterien intern ihre Entscheidungen treffen. Tun sie auch wahrscheinlich, was Strategien, Konzepte und Produktionen angeht. Deutlicher werden die regionalen und kulturellen Unterschiede, wenn es um persönliche Einstellungen und Erfahrungswerte geht, wie bei der Entscheidungsfindung und der Auswahl ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter/innen in anderen Ländern. Da treffen häufig eigene, regionale Werte, Erfahrungswerte und Entscheidungsprozesse auf lokale Gegebenheiten und Gesprächspartner, die andere Erwartungshaltungen haben, und die sich zum Teil davon unterscheiden. Macht es nicht gerade leicht, es ist auch anspruchsvoll, aber auch spannend, dass es diese Unterschiede trotz globaler Märkte und Produkte auch weiterhin immer geben wird.