Ana Ber ist nicht nur eine erfahrene und äußerst erfolgreiche Personal- und Unternehmensberaterin, sondern auch eine faszinierende Persönlichkeit. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet sie als Partnerin für InterSearch in Rumänien.
Wenn Ana Ber mit Kandidat:innen spricht, die noch nicht so recht wissen, ob sie ihren sicheren Berufshafen für einen neuen Job verlassen sollen, erzählt sie gerne ihre eigene Geschichte. Denn sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel Mut es für Veränderung braucht und wie erfolgreich eine Kehrtwende um 180 Grad sein kann. „Es ist nie zu spät, um neu anzufangen“, sagt Ana.
Aufbau von Flüchtlingscamps
Während der Regierungszeit von Nicolae Ceaușescu geboren, emigrierte Ana im Alter von 18 Jahren nach Israel. Sie studierte an der Tel Aviv University Gesundheitsmanagement und ging zur Armee. Während eines Spezial-Einsatzes half sie in Äthiopien ansässigen Juden und Jüdinnen bei der Flucht nach Israel. Äthiopien befand sich zu der Zeit in einem langen, zähen Bürgerkrieg. Die damit einhergehende Hungersnot zwang tausende Menschen, ihr Land zu verlassen.
Ein Stipendium brachte Ana schließlich nach Boston und an die Boston University School of Public Health, wo sie ihren Master machte. Ihre Erfahrungen mit Flüchtlingen kamen ihr zugute als das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, Unterstützung bei einem Projekt im Sudan suchte. Die Aufgabe: in großem Maßstab Flüchtlingscamps aufzubauen und zu betreuen.
Jüngste Managerin eines Krankenhauses
Im Alter von nur 23 begann Ana also bei der UNHCR als Projektmanagerin. Sechs Jahre später verließ sie Afrika mit einer stolzen Bilanz: Sie hatte im Sudan, in Äthiopien, in Eritrea und Somalia insgesamt rund 600 Camps für zwei Millionen Menschen aufgebaut und betreut. „Eine großartige Zeit“, sagt Ana heute. Denn diese Expertise konnte ihr nun keiner mehr nehmen: Wie baue ich eine Infrastruktur auf? Wie erhalten Menschen die dringend benötigte medizinische Versorgung? Wo und wie gehen die Kinder zur Schule? Wie könnten sich die Flüchtlingsströme entwickeln?
„Ich habe Public Health studiert, weil es immer mein Traum war, die jüngste Krankenhausmanagerin zu werden“, erklärt Ana. Ein Traum, der sie letztlich dazu antrieb, sogar noch viel mehr zu erreichen. Als Ana dann eine Familie gründen wollte, war ihr klar, dass sie nach Europa zurückmusste. „Die Bedingungen in Afrika war zu diesem Zeitpunkt nicht ideal, um ein Kind großzuziehen“, erzählt sie. Zunächst landete sie in Paris und arbeitete für die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zurück in Rumänien gründete sie dort die erste private medizinische Notfallambulanz, die SOS Medical Group, und baute sie über zwei Jahre auf.
Mehr wissen als die Kund:innen
Nachdem sie die SOS Medical Group verlassen hatte, suchte sie nach einer Möglichkeit, weiter in Rumänien zu arbeiten – und landete zufällig bei der Personalberatung Pendl & Piswanger, InterSearch Rumänien. „Ich hatte keine Ahnung von Executive Search und verstand nicht, warum Unternehmen die Rekrutierung von Führungskräften an einen anderen Dienstleister abgeben sollten.“ Schließlich hatte sie selbst schon mitten im afrikanischen Nirgendwo Mitarbeitende gesucht und gefunden. Doch sie wagte den Schritt und probierte es aus. In ihrem ersten Jahr absolvierte sie über 1000 Meetings, lernte die Branche von der Pike auf kennen und knüpfte wichtige Kontakte. Dabei verliebte sie sich in den Job und ist mehr als 15 Jahre später noch immer mit voller Leidenschaft dabei. „Der beste Zufall meines Lebens“, resümiert Ana.
Warum Ana Recruiting liebt? „Es versetzt mir den nötigen Adrenalinstoß, wenn ich weiß: Hier muss ich ein schier unlösbares Problem lösen.“ So könne sie richtig kreativ werden und neue Wege gehen. „Wenn Spannung und Stresslevel niedriger sind, langweile ich mich schnell.“ Dazu kommt: „Ein Executive Search Consultant sollte mehr wissen als die Kund:innen.“ Deshalb sei lebenslanges Lernen in diesem Job essenziell. Genau das richtige für eine Frau wie Ana Ber.