Maschinen werden intelligenter und finden zunehmend Einsatz im Arbeitsalltag. Unlängst werden sie in Bereichen eingesetzt, die bisher nur dem Menschen vorbehalten waren. Die digitale Transformation weist Robotik und Automation heute schon Schlüsselrollen zu. Menschen und automatisierte Maschinen arbeiten zukünftig nicht mehr nur nebeneinander, sondern aktiv miteinander. Roboter unterstützen Menschen bei monotonen und belastenden Arbeitsschritten. Gerade ergonomisch ungünstige sowie sehr schwere Arbeitsschritte werden von Robotern effizient ausgeführt und schonen damit die Gesundheit der Mitarbeiter. Mensch und Maschine werden zukünftig noch mehr zu wichtigen, sich ergänzenden Partnern.
Sicherheitsrelevante Arbeitsschritte sind hierbei zu koordinieren. Mensch und Maschine arbeiten immer mehr in Netzwerken zusammen und kommunizieren miteinander. Der Mensch fungiert dabei auch zukünftig als übergeordnete Lenkungsinstanz. Jedes automatisierte System bleibt letztendlich ein Mensch-Maschine-System, denn je fortgeschrittener ein System ist, desto wichtiger wird der Mensch als führende, qualifizierte und regulierende Instanz.
Während Maschinen und Roboter durch Präzision, Geschwindigkeit, Prozesssicherheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer punkten, verfügen die Menschen über aktuell nicht nachahmbare Eigenschaften. Dazu zählen beispielsweise Verstand und Erkenntnis, Feinfühligkeit, Flexibilität, Verantwortungsbereitschaft, zwischenmenschliches Verständnis, Kommunikation, Erfahrungsaustausch, persönliche Beratung, Überzeugungsfähigkeit eine ganzheitliche Auffassungsgabe und besonders die Fähigkeit zur unabhängigen Urteilsbildung.
In der Produktion und Logistik gewinnt im Rahmen von Industrie 4.0 die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine erheblich an Bedeutung. Maschinelle Komponenten innerhalb des gesamten Produktionsprozesses agieren zunehmend in unternehmensübergreifenden und internationalen Netzwerken und steuern sich teilweise selbst.
Die aktuellen Herausforderungen in der abgestimmten Zusammenarbeit von Mensch und Maschine liegen vor allem in der Akzeptanz und den Sicherheitsbedingungen bei der gemeinsamen Arbeit im selben Arbeitsraum. Das übergeordnete Ziel ist hierbei selbstverständlich der Ausschluss jeglicher Verletzungsmöglichkeiten der Mitarbeiter. Zur Gewährleistung dieser Prämisse ist eine umfassende und genaue Bewegungsanalyse notwendig. Ausschlaggebend dafür sind vor allem die Kalkulation wahrscheinlicher Bewegungsabläufe des Menschen und seine genaue Erfassung im Aktionsradius sowie das zuverlässige Erkennen sicherheitskritischer Bewegungen und Handlungen. Der Mensch gilt hinsichtlich sicherheitsrelevanter Betrachtungen bei der Zusammenarbeit mit automatisierten Maschinen immer noch als größter Risikofaktor. Roboter müssen daher in der Lage sein, jegliche Absichten aus den Bewegungen des Menschen zu erkennen.
Neben den Sicherheitsaspekten spielen Fragen zur Kommunikation und zum Datenaustausch zukünftig eine immer wichtigere Rolle. Schwerpunkte liegen hier auf der möglichst einfachen Integration und Bedienbarkeit der Robotersysteme sowie der Möglichkeit, diese durch eigenes Personal programmieren und warten zu können.
Durch die konsequente Weiterentwicklung einer effektiven Zusammenarbeit von Mensch und Robotern lässt sich zukünftig ein enormes Potential für die Industrie und Logistik schöpfen. Gleichzeitig gilt es parallel spezialisiertes Wissen bei Menschen aufzubauen und Vorbehalte abzubauen um einem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen entgegen zu wirken. In Zukunft wird es besonders wichtig, eine gewinnbringende Beziehung zwischen Technologie und Mitarbeitern aufzubauen – Geschäftsprozesse, Verantwortlichkeiten und Rollen werden sich gravierend verändern. Der Schlüssel zum digitalen Erfolg eines Unternehmens steckt in der für das Unternehmen optimalen Kombination von Talent und Technologie. Im Mittelpunkt dieses Wandels stehen die Mitarbeiter, die mit Kreativität, Empathie, Kommunikationsfähigkeit, exzellenter Ausbildung, kritischem Denken und ständiger Weiterbildung komplexe Probleme lösen können.