Mitarbeitermotivation steigern: vom Job-Rad bis zur Beteiligung

Die Mitarbeitermotivation zu steigern und die Belegschaft enger an sich zu binden, ist in Zeiten des Fachkräftemangels unerlässlich. Doch welche Methoden gibt es hierfür? Und welche kann sich ein Unternehmen in Zeiten der Rezession leisten?

Kürzungen bei den Benefits auf dem Vormarsch

Ob Unternehmen derzeit in Benefits für Mitarbeitende investieren, hängt von ihrer finanziellen Lage und ihrem Blick in die Zukunft ab. Eine Umfrage von LinkedIn und YouGov ergab im vergangenen Jahr, dass drei Viertel der deutschen Unternehmen in diesem Bereich kürzen oder planen, dies zu tun. Und das, obwohl knapp drei Viertel der befragten Führungskräfte (73 Prozent) befürchten, dass sich solche Einsparungen negativ auf die Motivation der Mitarbeitenden auswirken könnten. „Jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) hat an dieser Stelle bereits Kürzungen vorgenommen, ein weiteres Viertel (26 Prozent) plant dies noch zu tun. Mit 74 Prozent der Unternehmen, die ihre Benefits kürzen (wollen), liegt Deutschland nicht nur über dem internationalen Durchschnitt (66 Prozent), sondern erreicht in Europa sogar den zweithöchsten Wert hinter Schweden (80 Prozent)“, so die Studienergebnisse.

Konkret wird an den Kosten für die technische Ausstattung, an der generellen Bezuschussung für das Home Office und auch an zusätzlichen freien Tagen gespart. „Gerade beim Home Office zu kürzen, erscheint mir kurzsichtig“, sagt Alexander Wilhelm, Managing Partner bei InterSearch Executive Consultants in Frankfurt. „Wir erfahren in Interviews mit Kandidat:innen immer wieder, wie immens wichtig remote Arbeiten den Menschen geworden ist.“ Wer an dieser Stelle spare, verliere langfristig Mitarbeitende statt sie an sich zu binden.

Hingegen seien beispielsweise Workation, Gleitzeitregelungen oder Jahresarbeitszeitkonten und eine Vier-Tage-Woche sehr gute Möglichkeiten, die Mitarbeitermotivation zu steigern, erklärt Wilhelm. Die Bereitschaft, Sabbaticals zu genehmigen oder die Beschäftigten für ehrenamtliches Engagement freizustellen seien ebenfalls erfolgreiche Maßnahmen.

„Dabei ist jedoch zu beachten, was sich jedes Unternehmen leisten kann“, erklärt Wilhelm. Besonders bei kleineren Unternehmen seien Freistellungen nicht immer möglich, da jede Kraft benötigt werde. „Oft können dafür kleinere Unternehmen mit kurzen Kommunikationswegen und Gestaltungsspielraum punkten.“

Mitarbeitermotivation steigern: Verschiedene Modelle der Beteiligung

Auch mittels Beteiligung am Gewinn des Unternehmens, etwa in Form eines einmaligen Bonus oder durch Aktien beziehungsweise Aktienoptionen, lässt sich bei Fachkräften für mehr Motivation sorgen. Die Beteiligung soll dazu führen, dass die Mitarbeitenden mehr oder minder direkt von ihrer guten Performance oder der ihres Teams profitieren. Weitere Alternativen sind Mitarbeiterguthaben oder Darlehen. Der Bonus wird in diesem Fall nicht ausgezahlt, sondern landet auf einem Konto und wird verzinst. Beim Darlehen „gewährt der Mitarbeiter dem Unternehmen ein Darlehen aus seinem eigenen Vermögen, auf welches das Unternehmen wie bei jedem anderen Darlehensvertrag Zinsen zahlt“, schreibt Paula Wernecke, Rechtsanwältin und CHRO der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS in ihrem Übersichtsartikel zu diesem Thema.

Virtuelle Beteiligungen sind ihr zufolge ein weiterer gangbarer Weg zu mehr Motivation der Beschäftigten. Man versteht darunter „schuldrechtliche Verträge zwischen dem Arbeitgeber und den Mitarbeitenden, in welchen die Parteien die Bedingungen des Programms festlegen. Das Beteiligungsprogramm entfaltet damit keinerlei gesellschaftsrechtliche Wirkung.“

Mehr Motivation dank Dienstwagen, Job-Rad und Co.

Viele Unternehmen bieten ab einem bestimmten Karrierelevel einen Dienstwagen an. Wie das jüngste Beispiel SAP zeigt, kommen immer häufiger auch Alternativen wie ein Mobilitätsbudget in Frage. Dabei wird den Mitarbeitenden pro Monat eine feste Summe zugeteilt, die sie flexibel für Bus, Bahn, Fahrrad, Mietwagen/Carsharing oder E-Scooter einsetzen können. „Für SAP ist das eine gute Möglichkeit, sich gerade für junge Talente attraktiver zu machen. Denn dieser Generation ist es nicht mehr so wichtig, selbst ein Auto zu besitzen“, sagt Wilhelm.

Microsoft geht nun so weit, den Mitarbeitenden in Zusammenarbeit mit Sixt ein Auto-Abo anzubieten. Das bietet maximale Flexibilität und ist zudem nachhaltiger, da nur E- oder Hybrid-Fahrzeuge ausgewählt werden können. Andere Firmen gewähren Vielfahrern und -fahrerinnen eine Bahncard, teils inklusive Privatnutzung.

Über InterSearch Executive Consultants

InterSearch Executive Consultants ist eine der führenden Personalberatungen und spezialisiert auf die Rekrutierung von Führungskräften (Executive Search) und systematische Analysen des Führungskräftepotenzials (Management Audit / Executive Diagnostic). Die 1985 unter dem Namen „MR Personalberatung“ gegründete Gesellschaft ist heute in Deutschland mit drei Standorten in Hamburg, Frankfurt und Köln vertreten und war 1989 Gründungspartner der InterSearch Worldwide. InterSearch agiert heute weltweit im Bereich Executive Search mit über 600 Beratern in über 50 Ländern mit mehr als 90 Standorten.

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